Würzburg, 16. Februar 2015

Es zeugt von Kultur, sich auf Kunst einzulassen

Antrag Zimmermann: Würzburg Kulturhauptstadt Europas 2025

Bezirksrätin Adelheid Zimmermann zu ihrem Antrag: Würzburg Kulturhauptstadt Europas 2025: Der Bezirk Unterfranken steht in Sachen Kulturarbeit Bayern einmalig da. Dieser gibt im Durchschnitt pro Kopf der Bevölkerung am meisten für Kultur aus.

Sehr geehrte Herren Präsidenten,
werte Kolleginnen und Kollegen,

der Bezirk Unterfranken steht in Sachen Kulturarbeit Bayern einmalig da.
Wir geben pro Kopf der Bevölkerung am meisten für Kultur aus.

Die Nachricht von der Meldung, dass Würzburg und Unterfranken sich als Kulturhauptstadt bewerben könnten, hat einen Medienhype ausgelöst. Selbst aus der Kulturredaktion der Nürnberger Nachrichten wurde ich angerufen: Wäre doch Würzburg direkte Konkurrenz. Vielleicht.

Das Interesse ist Unterfranken als Glanzlicht deutschen Kulturschaffens zuzuschreiben: Wir sind nur in Literatur etwas schwach: Licht, Land, Landschaft. Wein, Burgen Schlösser und Festivals.

Grundsätzlich steht mit der Anlagenflaute dem Bezirk Unterfranken und seiner Kulturstiftung die Lösung einer Frage bevor:
Welche Aufgaben gehören zur Kulturstiftung?

Grundsätzlich ist die Verwendung der Mittel im Kulturhaushalt satzungskonform. Meines Erachtens gehören die Schulen nicht zu den primären Aufgaben einer Kulturstiftung, sondern zu den Aufgaben des Kameralhaushaltes.

Mit der Herausnahme der Schulförderung aus der Satzung könnten die Aufgaben der Stiftung um rund eine Million Euro entlastet werden. Allerdings sollten diese Entlastungs- Gelder im Stiftungshaushalt nicht sofort verausgabt werden. Sie sollten erst mal in die Rücklage wandern.

Die Kulturstiftung hat die Aufgabe, ihre Gelder zukunftssicher zu machen.
Die Rücklage sollte nicht dauerhaft abgeschmolzen werden.
Die Werterhaltungsrücklage sollte mit den Stiftungsgeldern vereinigt werden und erhöht werden. Laut Beurteilung des Haushaltes der Kulturstiftung durch das Innenministerium 2014 sollten heuer 600 TSD Euro in die Werterhaltungsrücklage fließen. Es sind nur 500 TSD Euro vorgesehen. Die Differenz wird das Rhönmuseum bekommen.

Die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken macht eine außerordentliche Breitenförderung möglich. Theater 690 TSD Euro, Musik 710 TSD Euro Denkmalpflege 1.2 Mio Euro In Denkmalpflege sind wir in Bayern Spitze (1 Euro/Kopf).
Unser Engagement in Popmusik trägt bei der Jugend reiche Früchte. Wir sollten ein Leuchtturmprojekt daraus machen mit Engagement für Jugend und Inklusion.

Leuchtturmprojekte in Unterfranken

Dazu gehört alles Engagement für Kunst , Kinder und Jugend: Kunstnetz Miltenberg
Theater Augenblick, die Musikfestivals. Mich hat dieser Tage erreicht, Sie auch!, die Einladung zum Schulkonzert des Kammerorchesters Bad Brückenau. 1200 Grundschulkinder werden da an klassische Musik herangeführt. So trägt unsere Kulturförderung reiche Früchte.

Weitere Leuchtturmprojekte sind unsere Museen Fladungen, Schloß Aschach und das Mainfränkische Museum., die Musikakademie Hammelburg, denkwürdige Ausstellungen in anderen Museen wie der Kunsthalle Schweinfurt oder der Jesuitenkirche in AB. Dazu gehören die Denkmalobjekte, die mit dem Denkmalpreis des Bezirks ausgezeichnet wurden.

Dazu gehört das Archäologische Spessartprojekt, die Förderung Moderner Kunst in Einzelprojekten. Wenn Sie nach Maidbronn gehen, begegnet Ihnen das Spessartprojekt. Ein stilles Projekt.

Beim Leuchtturmprojekt Schloß Aschach bitte ich den Kulturausschuß und die Strukturkommission, die glanzvolle Sammlung der Asiatica gebührend zu platzieren und zu vermarkten. Dies kam im Gutachten von Frau Dr.Haas etwas kurz. Wir sind zwar der Volkshistorie und Heimatpflege verpflichtet. Aber als Eigentümer dieser großartigen Sammlung müssen wir die Asiatische Sammlung ihrem Rang entsprechend präsentieren. Und natürlich brauchen wir dann jeden Sommer einen Event.

Die Kulturarbeit ist heuer geöffnet worden. Dr. Peter Motsch hat darauf hingewiesen.
Kultur befindet sich immer im Prozeß und in der Auseinandersetzung zwischen Gestern und Morgen.

Deshalb besten Dank  an Sie, Prof. Dr. Klaus Reder, und Ihr Kulturreferat für die aufmerksame Kunstbegleitung Unterfrankens.

Ich bedanke mich für die effektive Anlagepolitk der Stiftungsgelder bei den Herren Klingert und Polst.

Und natürlich, Herr Bezirkstagspräsident, Erwin Dotzel, ein Dank an Sie für Ihre vielfältigen Kontakte zu den Kulturschaffenden und zu den Kulturevents. Das gilt natürlich auch für die Stellvertreter. Und ebenso für Sie, Herr Regierungspräsident!

Es zeugt von Kultur, sich auf Kunst einzulassen.

Adelheid Zimmermann