Adelheid Zimmermann
Werneck, 8. Februar 2018

FDP fordert bessere Krankenhausfinanzierung

FDP Unterfranken besucht Psychiatrie Werneck mit Andrew Ullmann, MdB und Bezirksrätin Zimmermann

Das Thema psychiatrische Versorgung interessierte und elektrisierte. Die FDP Unterfranken besuchte mit dem Bundestagsabgeordneten Prof.Ullmann und Bezirksrätin Zimmermann sowie Kreisräten Galm und Sauer (Schweinfurt)  und den Landtagskandidaten Fischer (Würzburg) und Dr.Kaltenhauser (Aschaffenburg-Land) , Bezirkstagskandidaten Straßberg (Schweinfurt) und Fröhlich (Main-Spessart) sowie Herrn Knies aus Würzburg das Krankenhaus WErneck.
Der Bezirk Unterfranken hat die Aufgabe der psychiatrischen Versorgung des Regierungsbezirkes. Die Psychiatrie Werneck  hat den Auftrag der Grundversorgung in den Landkreisen Schweinfurt, Kitzingen, Haßfurt, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und versorgt damit 545 TSD Einwohner. Was heißt das? Psychosomatische Klinken können darauf vertrauen, dass ihre Akutpatienten, wenn diese psychiatrisch auffällig werden, im Notfall in Werneck versorgt werden könnten (wie jede andere Klinik oder Praxis auch). Die psychiatrische Klinik Werneck hat 290 Betten, die Forensik hat in Werneck 46 Betten. Beide Kliniken werden erweitert werden. In der Forensik ist die Überbelegung eklatant. Deshalb ist die Erweiterung der Forensik auf 96 Betten auf den Weg gebracht worden. Im Krankenhausbereich werden etwa 4000 Fälle im Jahr versorgt. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1988 und hat vor allem einen Mangel an Nebenräumen für Ärzte und Pfleger. Zum Beginn der 80er Jahre arbeiteten in Werneck 8 Ärzte, heute 100 Ärzte.  Die sanitären Standards warten auch auf Überholung. Für 2019 hat der Bezirk Unterfranken die Erneuerung der Psychiatrie ins Auge gefaßt. Der Neubau des Krankenhauses für Seelische Gesundheit in Würzburg hat mit seinen 60 Betten bereits zur Entlastung von Werneck geführt. Allerdings ist die derzeitige Belegung von 99\\\% an manchen Tagen eben auch eine Überbelegung.
Außerdem bietet die Psychiatrie Werneck eine ambulante Behandlung psychiatrischer Erkrankungen mit derzeit 12000 Behandlungsfällen im Jahr. Angesprochen wurde die zu geringe Versorgung mit nieder gelassenen Psychiatern. Die FDP Unterfranken fordert, dass die Eigeneinrichtung der Ärzte die Zahl der arztsitze erhöhen müsse.  Prof. Volz sowie Oberarzt Dr.Zöller wiesen darauf hin, dass die ärztliche Leistung heute zu 40\\\% aus Dokumentation bestünde und nicht aus der herausfordernden Arbeit mit dem Patienten. Diese Kritik wurde von Prof.Ullmann (MdB,FDP) aufgegriffen. Ullmann forderte, dass die Standards der Behandlung von den Ärztlichen Fachgesellschaft kommen müßten und nicht von der Politik oder den  Standards, die die Medizinischen Dienste der Krankenkassen in täglicher Arbeit in den Krankenhäusern prüften. Die Frage der Zulässigkeit dieser Prüfungen wurde in den Raum gestellt, da ja immer sehr sensible Patientendaten sichtbar seien. Nachdem der Medizinische Dienst unabhängig sei, dürften Patientendaten nicht weitergegeben werden. Bezirksrätin Zimmermann hatte eingangs der Veranstaltung die Wirtschaftskraft der Bezirkskliniken dargestellt: In 1330 Betten werden 2018 (zusammen mit Heimen)  ca 220 Mio € erwirtschaftet. Damit komme der Bezirk an die Bettenzahl der Uniklinik Würzburg  heran. Alle Kliniken und Heime des Bezirks Unterfranken arbeiten wirtschaftlich. Die Rendite der Bezirkskliniken ist auskömmlich. Im Gegensatz zu Privatkliniken arbeiten Personal und Ärzte gerne in den Bezirkseinrichtungen. Einer Forderung der FDP nach Privat vor Staat in den Bezirkskliniken erteilte Zimmermann eine Absage. Mit der zentralen Steuerung der Klinken gebe es schon genug Druck. Da sollte nicht noch weiterer Druck aufgebaut werden.
Es gehe schließlich, so Zimmermann, um die gute ärztliche Leistung und Behandlungserfolg. Für Prof.Volz und Oberarzt Dr.Zöller liegt der Schlüssel zum Behandlungserfolg in kompetentem ärztlichem Handeln, der Zuwendung zum Patienten, einem guten Arzt-Patienten-Verhältnis und einer nicht willfährigen, auf die Erkrankung des Patienten zugeschnittenen, ärztlichen Behandlung. Nicht zuletzt wird die Klinik für Psychiatrie Werneck immer wieder für ihren Behandlungserfolg gelobt. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter sei ein Pluspunkt in der Behandlung psychiatrischer Patienten.
Die Behandlung für psychiatrische Patienten habe sich stark verändert, so die Klinikleitung.. Die Patienten werden zum Sport angeleitet und angehalten. Der Schloßpark biete dafür großartige Voraussetzungen. Physiotherapie, Psychotherapie, und selbstredend fein dosierte Medikation sowie internistische Abklärung seien  immer Mittel der Wahl.
Kritik kam von der Klinikleitung und Prof Ulmmann, MdB, an der Krankenhausfinanzierung. Die Leistungen der Mitarbeiter und des ärztlichen Dienstes seien dem Grunde nach von den Kassen nur für die Behandlung, nicht jedoch zur Finanzierung der Gebäude vorgesehen. Prof.Ullmann, MdB, will sich in seiner parlamentarischen Arbeit für die verbesserte Krankenhausfinanzierung stark machen.
Kinder werden nur in Ausnahmefällen ab 14 Jahren aufgenommen, wenn keine Betten in Kinderkrankenhäusern zur Verfügung stehen. Insgesamt konstatierten Dr.Volz und Dr.Zöller den guten Geist des Hauses, so dass sie selbst immer wieder mit Begeisterung für ihre Patienten arbeiten würden.


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