Adelheid Zimmermann
Bad Brückenau, 10. Februar 2013

Bezirks-Kulturstiftung 2013

Sehr geehrter Herr Bezirkstagspräsident,
sehr geehrter Herr stellvertretender Regierungspräsident,
werte Kolleginnen und Kollegen,

die Kulturstiftung im Jahre 2013, der Klang von Unterfranken ist fulminant. 17\% unserer Ausgaben wandern zur Musikakademie, zu Musikevents, Festivals, Oratorien, Orchestern, Chören, Blasorchestern, Geigern im Dorf.

36\% unserer Ausgaben gehen in die Museen, zusammen mit den Investitionen und Unterhaltungsmaßnahmen bilden Museumsausgaben mehr als 40\% unserer Mittel.

Die Bezirkseinrichtungen Werneck, Schloss Aschach, Fladungen und das Mainfränkische Museum sind einfach die Glanzlichter, die wir zu bewahren beitragen.
Schloss Aschach und das Fränkische Freilandmuseum Fladungen, die Vernetzung  wird für beide Standorte von Vorteil sein. In die Vernetzung sollten wir auch das Mainfränkische Museum mit einbeziehen. Wir haben auch da eine volkskundliche Abteilung mit einer wunderbaren Sulzfelder Weinstube, die weitaus besser bekannt sein sollte.

Ich bin nicht der Meinung, dass eine gelinde Kürzung von Mitteln das Angebot in Schloss Aschach kappen würde. Wir haben in Schloss Aschach ein finanzielles Problem.  Wir wollen dort motivieren und optimieren und mehr Besucher dorthin locken. Ich habe von Herrn Back, Bürgermeister von Bad Bocklet/Aschach, heute Nacht eine Nachricht per Email bekommen (Die Verwaltung sicher auch): Die ausgestreckte Hand des Bürgermeisters und der Gemeinde sollten wir auf alle Fälle ergreifen und in Schloss Aschach eine Sitzung des Bezirkstages abhalten.

Das Mainfränkische Museum, unser Sorgenkind, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Renovierung ist erst einmal auf eine lange Bank geschoben. Da bin ich nicht der Meinung wie Kollege Motsch, dass alles schon gelöst ist. Die Mittel von 30 Mio. € gehen zuvörderst in die Sanierung des Gebäudes, und  solange der Freistaat sich nicht zur Verlagerung des Staatsarchivs äußert und die Machbarkeitsstudie nicht abgeschlossen ist, wird sich gar nichts tun.
Grundsätzlich wäre ich dafür, das Mainfränkische Museum bei der Vorbereitung eines Umbaus zu unterstützen und initiativ tätig zu werden. Die Anfahrbarkeit für Behinderte ist ein Drama. Toiletten, Gästeempfang, Buchhandlung und Cafeteria, all diese Probleme sollten schnellst möglichst gelöst werden.

Man kann den gesamten Eintritt, Verkauf, Cafeteria outsourcen und mit einer architektonischen Lösung wie eine minimalistische Schachtel in die Kelterhalle stellen.

Den Umbau kann man mitfinanzieren, wenn andere Gelder frei werden, 75.000 € für „100 Jahre Mainfränkische Museum“ heuer und nochmals 100.000 € für das „Deutsches Fastnachtmuseum“ sind im nächsten Jahr frei und können dafür eingesetzt werden.

Bei einer Ertragssteigerung der Mittel der Kulturstiftung sollten wir uns darauf verständigen, einen Teil wieder in die Rücklage einzustellen, um unerwartete Anforderungen unterstützen zu können.Und: im Übrigen – mein Antrag hier vor 4 Jahren(!) – denke ich, wir sollten Zustiftungen ermöglichen.

Grundsätzlich kann unsere Kulturförderung kein „closed shop“ sein: Das hat Frau Petersen sehr schön formuliert: Kultur muss lebendig sein, nicht museal.
Ich bin dankbar für die Offenheit des Kulturausschusses für einen eventuellen Skulpturenpark im Schlosspark Werneck.
Der bildenden Kunst in Unterfranken eine Gasse. In dieser Hinsicht ist mein Antrag zur Erhöhung auf 10.000 € für die bildende Kunst zu verstehen.

Bei den Schulen sind die Ausgaben für die Berufsfachschule für Musik in 2 Jahren um 25\% gestiegen. Man sollte diese Steigerung mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld thematisieren. Ein Musikverein als Träger könnte höhere Personalkostenzuschüsse requirieren.Das Archäologische Spessartprojekt blüht. Meiner Meinung nach ist das Projekt äußerst erfolgreich institutionalisiert und könnte sich anderen unterfränkischen Landschaften zuwenden im Sinne einer Initialzündung.
Wir haben erfreuliche  Ansätze beim Kunstraum Miltenberg.

Wir bezahlen die Eintritte für Schulklassen in „Schloss Aschach“ und in die Landesausstellung. Aber: Wir sollten auch dafür werben, dass wir das machen.
Wir haben eine eigene PR-Abteilung die das vermarkten könnte: Ein neues Logo wäre vielleicht ein Hingucker.
Werbung für Kinder in Museen mit einer Auftaktveranstaltung, unsere Unterstützung musik- und kunstpädagogischer Aktionen, Kunst und Inklusion, Krankheit und Kunst, das alles wären Themen für die Kulturstiftung.

Am Ende einer Mandatsperiode: Was hat sich geändert?
Offenheit für Moderne, mehr Kunst für Kinder, Anpassung an verminderte Mittel, geografisch sind wir breiter aufgestellt (Aschaffenburger Raum, Spessart, Burgenwinkel), thematisch haben wir uns verbreitert mit Archäologie und Dialekt/Mundart.

Besten Dank an das Kulturreferat mit Herrn Prof. Reder an der Spitze. Sie sind ein gefragter Gast in allen Landkreisen, Städten und Gemeinden.
Besten Dank an die Kämmerei, die sich nahezu zur Bank gemausert hat, für die guten Ergebnisse.
Besten Dank Herrn Bezirkstagspräsidenten für die Schirmherrschaft über die Kultur in Unterfranken, mittlerer Weile sind unsere Kalender Kult.
Einen Dank auch an Veit Relin, der uns die ganzen Jahre durchs Jahr begleitet hat.

Ich stimme dem Haushalt der Kulturstiftung zu.